Die Wettsteuer

In den vergangenen Jahren war die Wettsteuer immer wieder ein Thema vieler Diskussionen und wird wohl auch in Zukunft ein Ärgernis für viele Sportwetten Fans bleiben.

Grund dafür ist die Beeinflussung des Gewinns, welche die Wettsteuer beim Gewinn des Endkunden hervorruft. Doch bevor man sich über die Höhe der Steuer informiert, sollte man wissen, was die Wettsteuer genau ist und vor allem bei welchem Wettanbieter eine Wettsteuer überhaupt anfällt.

Wettsteuer – Warum ?

Die Sportwetten Steuer ist nicht im Glücksspielstaatsvertrag verankert, denn dieser Vertrag ist reine Ländersache und wird auch nur von den jeweiligen Ländern in Anspruch genommen. Ursprünglich stammt die Wettsteuer aus dem Rennwett- und Lotteriegesetz. Da es sich bei diesem Gesetz um ein Bundesgesetz handelt, steht es über dem Ländergesetz und kann von der Regierung auch wesentlich besser umgesetzt werden.

Die Steuer auf Sportwetten haben Sportwetter somit dem Rennwett- und Lotteriegesetz zu verdanken. Jedoch sollte bedacht werden, dass dieses Gesetz lediglich die Steuerfrage abdeckt und keine weiteren Fragen.

Nun ist natürlich die Frage offen, wo man Steuern auf Wetten zahlen muss und vor allem wie hoch diese Steuern für den Endverbraucher sein können. Kann man sie unter Umständen sogar umgehen?

Wettsteuer – wie viel ?

Die Wettsteuer in Deutschland beträgt 5%. Die 5 Prozent müssen laut Gesetz auf den Umsatz jeder getätigten Wette gezahlt werden. Die Steuer wird an das Wettbüro oder den Wettanbieter weitergegeben. Diese wiederum verlangen die Steuern von ihren Kunden. So ist es nahezu unmöglich die Steuer zu umgehen. Ist sie nicht sichtbar bezahlt worden, so wird sie unsichtbar im Hintergrund durch niedrigere Quoten einbehalten.

So macht es beispielsweise keinen Unterschied, ob man 100 Euro wettet und keine Steuer zahlt, die Quote jedoch nur bei 2,00 steht, oder ob man 95 Euro bezahlt + 5 Euro Wettsteuer und dann eine Quote für rund 2,1 erhält. Im Verlustfall sind in beiden die 100 Euro weg, im Gewinnfall haben Sie in beiden Fällen 100 Euro gewonnen.

Sollten Sie also bei einem Wettanbieter ohne Steuer die gleichen Quoten erhalten wie bei Buchmachern mit sichtbarer Wettsteuer, so empfehlen wir Ihnen dort zu wetten, da die Gewinnsumme höher ist. Lassen Sie sich jedoch bei Anbietern mit Steuern auf Wetten von leicht höheren Quoten nicht verleiten, da diese vom niedrigeren Einsatz aufgefressen werden. Die Schwelle liegt hier bei 5% – wie man auch in unserem obig genannten Beispiel sehr gut sehen kann.

Verlangt jedes Unternehmen Wettsteuern?

Die Zahl der Sportwetten Anbieter, die keine Wettsteuer an den Kunden weiterreicht, ist sehr gering. Die Wettsteuer gibt es seit dem 1. Juli 2012, was wiederum dazu führte, dass viele Unternehmen die Wettsteuer aus finanziellen Gründen an den Endverbraucher weiterreichen mussten. Nun fragt sich natürlich der eine oder andere Kunde, ob es so einfach ist, wie es sich anhört. Immerhin kann man nicht einfach die Steuern weglassen.

Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, möchten wir eins gleich klarstellen. Die Wettsteuer wird vom Staat an den Wettanbieter gerichtet. Diese müssen 5 Prozent von den angenommenen Wetten an den Staat zahlen. Ob die Anbieter die Wettsteuer nun an den Endkunden weiterreichen, ist frei überlassen. Im Regelfall werden diese aber immer weitergereicht – egal, ob direkt sichtbar, oder nicht.

Wettanbieter ohne Steuer

Einige Unternehmen bleiben Ihrem Motto treu und verlangen auch jetzt keine Wettsteuer. Sie  geben dem Kunden lieber ein gutes Gefühl und bezahlen die Wettsteuer indirekt über niedrigere Quoten.

Nun gibt es aber nicht nur Wettanbieter, die keine Steuer weiterreichen, sondern es gibt auch Buchmacher, die leider die Steuerabgabe nur im Gewinnfall an den Kunden weiterreichen. Es gibt jedoch in diesem Bereich Unterschiede. Es gibt Anbieter, die den Steuersatz vom Brutto-Gewinn berechnen und es gibt wiederum Anbieter, die den Steuersatz vom Wetteinsatz berechnen.

Was bedeutet Wetteinsatz beim Umsatz?

Die Wettsteuer kann in unterschiedlichen Bereichen berechnet werden. So kann diese auch vom Umsatz abgezogen werden. Bei dieser Methode jedoch werden die 5 Prozent einfach bei jedem Einsatz einbehalten. Diese Methode lässt sich mit der Berechnung der Wettsteuer beim Brutto-Gewinn vergleichen.

Das Wettunternehmen Mybet ist beispielsweise ein Vertreter, welcher automatisch bei jeder Wette die 5 Prozent vom Umsatz einbehält. Aber auch der Wettunternehmer Bet-at-home nutzt diese Art der Berechnung.

Um sich die Berechnung besser vorstellen zu können, hier ein Beispiel: 100 Euro Einsatz minus 5% Steuer = 95 Euro Einsatz.

Die Steuer im Gewinnfall

Eine weitere Möglichkeit für Unternehmen stellt der Steuereinzug bei Gewinnen dar. Einige Unternehmen handeln genau nach diesem Verfahren, denn sie wollen dem Kunden kein schlechtes Gefühl vermitteln. Unternehmen verlangen bei der Berechnung der Steuer erst bei einem Gewinn vom Kunden die 5 Prozent. Das Unternehmen berechnet so auf den gesamten Gewinn die Wettsteuer.

Wettunternehmen wie bwin, BetVictor und Interwetten sind Beispiele für eine solche Berechnungsgrundlage.

Wettsteuer Fazit

Im Grunde ist es für einen Kunden egal, wann die Wettsteuer eingezogen wird. Eines steht jedoch fest: jeder Wettanbieter holt sie sich zurück. Dadurch ist es lediglich vom eigenen Geschmack abhängig, ob man pauschal bei jeder Wette die 5% bezahlen will, nur im Gewinnfall oder versteckt durch niedrigere Quoten. Dies bleibt jedem selbst überlassen, aber entkommen kann man der Wettsteuer leider nicht.

Einen kleinen Trick gibt es dennoch, denn nicht immer sind die Quoten gleich. So darf ein Wettanbieter ohne sichtbare Steuer bis zu 5% niedrigere Quoten haben als ein Wettanbieter mit sichtbarer Wettsteuer. Bei einem Wettanbieter mit Quoten im Gewinnfall – gehen wir davon aus, dass sich Gewinn- & Verlustsumme die Waage halten, sind wir bei einem Faktor von 2,5%.

Wer versucht die anfallende Steuer durch einen Cashout zu umgehen, den müssen wir an dieser Stelle leider enttäuschen. Auch bei einer vorzeitigen Auszahlung werden die 5% automatisch vom Gewinn abgezogen.